Wenn die Sterne vom Himmel fallen

Video-Installation von SALI MULLER in Esch-sur-Alzette
Sali Muller, Wenn die Sterne vom Himmel fallen, 2020, ©Sali Muller

Esch-Alzette. "Wenn die Sterne vom Himmel fallen" – dieses Phänomen, auch besser bekannt unter Sternschnuppen oder Meteoritenschauern können wir, wenn wir Glück haben und die Bedingungen gut sind, des Öfteren nachts betrachten und uns etwas wünschen. Der Wunsch in die Unendlichkeit des Universums einzutauchen und zu erforschen ist seit jeher ein Menschheitstraum. Die neuen Sternenbilder der Künstlerin Sali Muller (*1981) verwandeln den Raum in eine magisch sinnliche Projektionslandschaft. Die Arbeit beschäftigt sich mit der Wahrnehmung von Wirklichkeit und versucht, das Unsichtbare durch das Sehen und Denken zu veranschaulichen. Derzeit ist sie im Annexe22 in Esch sur Alzette zu sehen, als eine von mehreren Auftaktveranstaltungen, die Lust auf das nächste Jahre machen sollen, wenn die Region rund um Esch ihren Auftritt als Europäische Kulturhauptstadt hat.

Durch den Perspektivwechsel des Betrachters, verschiebt sich die Farb- und Sternenformation und verwandelt so die Raumsituation. Der Blick wird hinter die lichtreflektierenden Flächen und Motive gelenkt, die allgemeinen Sehgewohnheiten werden aufgehoben, die Wahrnehmung verändert sich. Gleichzeitig öffnet sich der Boden und verbindet das Hier mit der Vorstellung dahinter. Die Betrachter werden in Sali Mullers Sternen-Galaxy hineingezogen. 

Bedürfnis nach Selbstreflexion

Die in Luxemburg lebende Bildhauerin und Installationskünstlerin Sali Muller nutzt in ihren Arbeiten reflektierende Oberflächen, um universelle Gefühle wie Selbstzweifel, Selbstreflexion und Selbstoffenbarung zu hinterfragen. Dabei analysiert sie Phänome wie Selbstsucht, Eitelkeit und letztlich Endlichkeit unserer visuellen Kultur. Durch die Verwendung von reflektierenden Oberflächen sowie Video-, Licht- und Soundinstallationen ergründet die Künstlerin die Rolle des Individuums in Bezug auf sich selbst und seine Umgebung. Das narzisstische Bedürfnis der Selbstreflexion und die Art und Weise, wie sich der Mensch von der Natur entfremdet, führen dazu, die eigene Selbstwahrnehmung zu hinterfragen.  

Sali Muller studierte an der Universität Marc Bloch (UMB) in Straßburg (F), wo sie mit dem Master in Bildender Kunst abschloss. Sie nahm an diversen Gruppenausstellungen teil wie der Regionale im Kunsthaus Baselland in Basel (CH), der Ostrale-Biennale (D) sowie in der Luis Adelantado Galerie in Valencia (E), der Galerien Zidoun-Bossuyt und Nosbaum Reding in Luxemburg-Stadt. Ihre erste Ausstellung im Museum hatte Sie im IKOB-Museum Zeitgenössische Kunst in Ost-Belgien, gefolgt vom Kallmann-Museum in München (D), dem MAC Museo d´Arte Contemporanea di Lissone (I) und dem Kunstmuseum Gelsenkirchen (D). Salis Werk ist in Galerien in Deutschland, dem Vereinigten Königreich, Spanien und Italien vertreten. Ein breiteres Publikum konnte ihre Arbeiten auf den Kunstmessen Volta Basel, Estampa und Art Rotterdam kennenlernen. Zurzeit hat Sie mehrere Projekte in Planung, darunter eine Einzelausstellung in der Kogan-Amaro-Galerie in Sao Paulo sowie dem MAMA Museum für moderne Kunst in Algier.    

Internet: www.salimuller.com
Einen Einblick in die Sternenwelt erhält man hier: https://my.matterport.com/show/?m=z1Mvatv1mJE

Wenn die Sterne vom Himmel fallen, 17.4. bis 12.6.21, Annexe22, Place de la Résistance (Brillplaz), Esch-Alzette

Öffnungszeiten: Do/Fr 14-18 Uhr, Sa/So: 11-18 Uhr. An Feiertagen geschlossen

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