Blick auf die Unterwelt des Mannes

Das Genter Universitätsmuseum geht dem Penis auf den Grund
Maria Fernanda Cardoso: It’s not size that matters, it is shape

Gent. Ob in prähistorischen Höhlen, als Graffiti an einer WC-Tür oder in den sozialen Medien: Der Penis ist allgegenwärtig! Auch die medizinische Forschung dreht sich überwiegend um den Penis. Weibliche Genitalien kommen erst an zweiter Stelle. Ist das vertretbar? Oder schleichen sich gesellschaftliche Normen (un)bewusst in die Forschung ein? Jetzt widmet sich eine Ausstellung im Genter Universitätsmuseum (GUM) gänzlich dem männlichen Geschlecht. In "Phallus. Norm & Form" schulen Wissenschaftler und Künstler ihren Blick auf die Unterwelt. Ist der Penis für die Fortpflanzung zuständig? Sind Sextoys das Ergebnis wissenschaftlicher Forschung? Macht (erst) der Phallus den Mann zum Mann - oder ganz im Gegenteil? 

Als neues „Forum für Wissenschaft, Zweifel und Kunst" lässt das GUM in dieser Ausstellung Wissenschaft und Kunst in in einen Dialog treten. Den Auslegungen nationaler und internationaler Forscher/-innen (u.a. Piet Hoebeke, Guy T’Sjoen, Joz Motmans, Alexis Dewaele, Marieke Dewitte, Patricia Brennan, Nicole Prause, Helen O’Connell und Jasmine Abdulcadir) werden die Arbeiten bedeutender Künstler/-innen gegegenübergestellt. So sind Werke zu sehen von u. a.: Berlinde de Bruyckere (BE), Murielle Scherre (BE), Maria Fernanda Cardoso (COL/AUS), David Hockney (UK), Grayson Perry (UK), Man Ray (US) und Jean Tinguely (CH). Die Genter Künstlerin Sofie Muller zeigt neue Arbeiten, die speziell für die Gewächshäuser im Botanischen Garten geschaffen wurden.

Parallel zur Expo startet das GUM ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Vorträgen, Salongästen, Workshops und vielem mehr. Diese Veranstaltungen sind eine Zusammenarbeit zwischem dem GUM und vielen anderen Organisationen, darunter Sensoa, Wel Jong und Transgender Infopunt. 

"Phallus. Norm & Form", 24.03.22 bis 8.01.23, GUM, Gent. Internet: https://www.gum.gent/en/event/phallus-norm-form

 

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