Luxemburg. Die Ausstellung "Appearance" entstand in enger Zusammenarbeit mit dem kanadischen Künstler selbst und bietet mittels 27 großformatigen Fotografien einen Überblick über Walls Schaffen von den späten 1970er Jahren bis heute. Auf über 800 m2, im Obergeschoss des Museums, werden einige seiner bedeutendsten Werke gezeigt – darunter Picture for Women (1979), The Storyteller (1986) und Restoration (1993) – sowie ein umfangreiches Ensemble jüngerer Arbeiten, von denen einige zum ersten Mal in einem europäischen Museum gezeigt werden.

Jeff Wall hat unseren Blick auf die Fotografie grundlegend verändert. Wall definierte die Wesenszüge der Fotografie neu und erweiterte ihre Möglichkeiten, indem er sie in eine erweiterte Traditionslinie der Bildproduktion stellt und sie aus ihrem Verhältnis zu den anderen Künsten heraus begreift, zu allererst demjenigen zur Malerei, aber auch aus ihrem Verhältnis zum Film und zur Literatur. Jedes seiner „fotografischen Tableaux“, ob nun in Form der berühmten Lightboxes, die er 1978 erfand, oder als großformatiger Papierabzug, führt zu einer Reflexion über den Begriff des Bildes an sich.

In „Appearance“ geht es um bestimmte Thematiken, die für den Künstler von Anfang an zentral für seine Arbeit waren, so z. B. die Frage nach dem Aufbau des Bildes, nach Blick und Geste, nach menschlicher Gestalt und Landschaft sowie der Frage nach dem gesprochenen Wort und der Literatur. Anlässlich der Ausstellung erscheint ein Katalog mit drei bis dato unveröffentlichten Essays über Jeff Walls Werk von Jean-François Chevrier, David Campany und Bernd Stiegler (Edition Cantz, 30,- Euro).

Kuratiert wurde die Schau von Christophe Gallois und Clément Minighetti. Sie ist eine Koproduktion zwischen der Kunsthalle Mannheim – dessen Eröffnungsschau sie im Frühjahr 2018 war – und dem MUDAM Luxembourg – Musée d’Art Moderne. Laufzeit: 5.10.18 bis 6.1.19.  

Internet: www.mudam.lu

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