MARSCH DER TAUSEND

Das Museum De Pont in Tilburg zeigt eine neue Videoinstallation von Sebastián Díaz Morales
Sebastián Díaz Morales, Miles marchan (Thousands March), 2021, single-channel video installation, 60 min., soundscape Philip Miller, courtesy of the artist and carlier | gebauer, Berlin, Madrid

Ab dem 3. Dezember präsentiert das De Pont die Videoinstallation „Miles marchan“ (Marsch der Tausend) des argentinischen Künstlers Sebastián Díaz Morales (*1975). Der 60-minütige Film entstand während verschiedener COVID-Lockdowns und wurde 2021 fertiggestellt. Nun feiert er im De Pont Museum Tilburg sein Debüt auf einer zehn Meter breiten Leinwand.

Ruhig, stampfend, wartend: In „Miles marchan“ strömen tausende Beine begleitet von einem unterschiedliche Rhythmen spielenden Soundtrack an einem vorbei. Junge Beine, alte, nackte, in Strümpfe oder Jeans gehüllte Beine … Beine, die Díaz Morales auf Gehwegniveau gefilmt hat. Gesichtslose Beine, aber alle in Bewegung und alle – so scheint es – auf der Suche nach einem Ziel, das keiner kennt. Von den Protesten im Iran bis zu den Demonstrationen gegen den Klimawandel und den Krieg in der Ukraine scheint der Protestmarsch als Mittel, Veränderungen einzufordern, aktueller denn je. Mit „Miles marchan“ porträtiert der in Amsterdam lebende Künstler den Protestmarsch als Einheit. Für Díaz Morales jedoch, der mit Bildern der Mütter der Plaza de Mayo aufwuchs, die in Buenos Aires protestierten, hat dieser Marsch auch eine historische Bedeutung. Der Künstler ist kein Unbekannter: Seine Arbeiten wurden in der Tate Modern in London ebenso ausgestellt, wie im Pariser Centre Pompidou und dem Stedelijk in Amsterdam. Außerdem waren seine Werke unter anderem bei der Kunstbiennale von São Paulo und der Biennale von Sydney zu sehen.

Sebastián Díaz Morales: „Miles marchan“, 3.12.22 bis 5.2.23, De Pont Museum, Wilhelminapark 1, 5041 EA Tilburg (NL). Öffnungszeiten: Di-So, 11-17 Uhr (Do, 17-21 Uhr, freier Eintritt), Infos unter: www.depont.nl

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