Lars Boering verlässt World Press Photo

... mit Stolz und Bewunderung im Gepäck
Lars Boering (rechts), Foto: Guido van Nispen

Amsterdam. Wie die World Press Photo Foundation Mitte Juni verkündete, verlässt der bisherige Geschäftsführer Lars Boering die Organisation, um sich neuen Aufgaben zuzuwenden. In den letzten fünf Jahren wurden unter seiner Leitung neue Förderprogramme entwickelt, die digitale Reichweite der Stiftung gesteigert und Änderungen bei der Bekanntgabe der Wettbewerbskandidaten und -gewinner eingeführt. 

„Es war eine schwierige Entscheidung, diese schöne Organisation zu verlassen - insbesondere angesichts des Zeitpunkts", so Lars Boering. „Es war eine tolle Zeit und ich bin unglaublich stolz auf die Organisation und die Wirkung, die sie erzielt hat. In diesen interessanten und herausfordernden Zeiten ist die World Press Photo-Stiftung und ihre Arbeit heute aktueller denn je. Die Bewunderung, die ich für visuelle Geschichtenerzähler habe, ist gewachsen und ich hoffe, meine Bemühungen haben dazu beigetragen, ihre Arbeit und Position zu verbessern. Persönlich ist es Zeit für mich, andere Möglichkeiten zu eruieren, aber ich bin zuversichtlich bezüglich der künftigen Ausrichtung der Organisation und sicher, dass bald schon ein Nachfolger genannt werden kann“. Bis dahin übergibt Boering seine Aufgaben an Arnoud van Dommele, der seit März als Interimsgeschäftsführer fungiert. Parallel dazu sucht der Aufsichtsrat der Stiftung einen neuen Geschäftsführer. Ein internationaler Beirat (IAB), der aus rund 12 Experten besteht, soll noch vor Ende 2020 eingerichtet werden und den Aufsichtsrat sowie den Vorstand der Organisation strategisch beraten.

Ein Japaner gewinnt den diesjährigen Wettbewerb

Aktuell ist World Press Photo durch den Ausfall zahlreicher Ausstellungen seines diesjährigen Wettbewerbs stark von der Corona-Pandemie betroffen und will daher künftig verstärkt digitale Formate weiterentwickeln. Den Anfang machte die Bekanntgabe des diesjährigen Siegers, eines jungen japanischen Fotografen, per Videokonferenz am 16. April. So gewann Yasuyoshi Chiba mit seinem Foto "Straight Voice" über einen Moment der Poesie mitten im blutigen Sudan-Konflikt den renommierten Wettbewerb.

Straight Voice, © Yasuyoshi Chiba/AFP/World Press Photo/dpa

Mit der Auszeichnung werden jährlich Fotografen geehrt, die einen Blick über die geschriebene Pressenachricht hinaus ermöglichen. Mehr als 4.000 Fotografen hatten sich mit rund 74.000 Bildern beteiligt. Die Jury vergab 44 Preise in mehreren Kategorien. Seit 1955 werden die Preise durch eine unabhängige, internationale Jury der World Press Photo Foundation - mit Stammsitz in Amsterdam - verliehen.

„Eine neue Phase für World Press Photo beginnt. Eine Phase, die auf einem starken Fundament aufbaut und auch Möglichkeiten bietet, das Geschäftsmodell und die Arbeitsweise zukunftssicher zu machen“, sagt Guido van Nispen, Vorsitzender des Aufsichtsrats. „Pressefreiheit, Meinungsfreiheit und die Unterstützung des visuellen Journalismus sind wichtiger denn je. Als führende Organisation, die für visuelle Geschichtenerzähler eine entscheidende Rolle spielt, wird die World Press Photo Foundation mit der großen Unterstützung ihrer Mitarbeiter und Partner weiterhin alles daran setzen, um dieses Versprechen einzulösen.“ Internet: worldpressphoto.org

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