Größte Vermeer-Ausstellung - ever

Amsterdam präsentiert ab dem Frühjahr einen neuen "Blockbuster"
Jan Vermeers berühmtestes Gemälde im Mauritshuis Den Haag

Das Rijksmuseum kündigt für das Frühjahr 2023 einen „Blockbuster“ an. „Vermeer“ heißt die Schau, deren schlichter Titel schon Programm ist. Im Gegensatz zu Rembrandt van Rijn hinterließ Johannes Vermeer (1632-1675) ein bemerkenswert kleines Werk von nur etwa 35 Gemälden. Aktuell beteiligt sich das Rijksmuseum an der Vermeer-Ausstellung in Dresden („Vermeer und die Meister der Genremalerei“), die 2017/18 bereits im Louvre und in der Washingtoner National Gallery of Art zu sehen war. Im Gegenzug wird das Riijksmuseum für seine nun angekündigte Schau „Vermeer“ auch von diesen Häusern Leihgaben erhalten. Das größte niederländische Museum selbst verfügt über vier Werke des Delfter Barockmeisters: die berühmte „Milchmagd“, die „Briefleserin in Blau“, die „Straße in Delft“ und „Der Liebesbrief“ (um 1669/70).

Nationale und internationale Leihgaben

Präsentiert werden – natürlich – die Meisterwerke, wie das „Mädchen mit dem Perlenohrring“ (Mauritshuis, Den Haag), „Der Geograph“ (Städel Museum, Frankfurt am Main), „Briefschreiberin und Dienstmagd“ (National Gallery of Ireland, Dublin) und „Frau mit der Waage“ (National Gallery of Art, Washington C.D.). Darüber hinaus werden Arbeiten gezeigt, die niemals zuvor in den Niederlanden öffentlich zugänglich waren, wie das erst jüngst restaurierte Gemälde„Briefleserin am offenen Fenster“ aus der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden.

Für die Amsterdamer Schau arbeitet das Rijksmuseum eng mit dem Haager Mauritshuis zusammen. Momentan befinden sich die Vorbereitungen hierzu in vollem Gange. So erforschen beide Museen unter anderem Vermeers Künstlerlaufbahn, seine künstlerischen Entscheidungen und Beweggründe für seine Kompositionen, sowie den Herstellungsprozess seiner Gemälde. Außerdem hat das Mauritshuis einen Open Call gestartet, in dem es zu eigenen Interpretationen des Werkes „Das Mädchen mit dem Perlenohrring“ aufruft. Siehe Extra-Beitrag unter: https://artbenelux.de/artikel/default-3bd3f4278b

Johannes Vermeer, Häuseransicht in Delft, um 1658, Öl auf Leinwand, 54,3 x 44 cm (© Amsterdam, Rijksmuseum, Foto: Carola van Wijk)
Het melkmeisje, Johannes Vermeer, ca. 1660, Foto: Rijksmuseum Amsterdam

In einem Statement zur Amsterdamer Schau sagte TACO DIBBITS, GENERALDIREKTOR RIJKSMUSEUM:

"Vermeer gehört zusammen mit Rembrandt, van Gogh und Mondrian zu den berühmtesten Malern der Niederlande. Zu unserer großen Überraschung waren so viele Museen bereit, ihr Meisterwerke als Leihgabe zur Verfügung zu stellen. Dafür sind wir ihnen unendlich dankbar. Mit dieser Ausstellung können wir eine neue Generation mit Vermeers Malerei auf höchstem Niveau Bekanntschaft schließen lassen und Ergebnisse der neuesten Forschung präsentieren".

… und seine Kollegin MARTINE GOSSELINK, DIREKTORIN am MAURITSHUIS:

"Das Mädchen mit dem Perlenohrring, unser aller Mädchen und zugleich Vermeers weltweit berühmtestes Gemälde, verleihen wir nur allzu gerne für diese einzigartige Zusammenarbeit, wo sie mit zwei anderen Werken aus dem Mauritshuis, Vermeers Blick auf Delft sowie Diana und ihre Gefährtinnen, zu sehen sein wird. Ja, sie wird uns enorm fehlen, aber eine Vermeer-Ausstellung ohne das Mädchen ist nun einmal keine Vermeer-Ausstellung".

"Vermeer", 10.2. bis 4.6.2023, Täglich 9-18 Uhr, Rijksmuseum Amsterdam, Museumstraat 1, 1071 XX Amsterdam. Infos unter: https://www.rijksmuseum.nl/de/besuchen/vermeer


VERMEER IN DELFT

Parallel zur Vermeer-Ausstellung im Rijksmuseum organisiert das Museum Prinsenhof  Delft die Schau "Das Delft von Vermeer" (10. Februar bis 4 Juni 2023). Zentral steht in dieser Ausstellung zum ersten Mal der kulturhistorische Kontext, in dem Vermeers Maltechnik zu voller Blüte kam. Werke von Delfter Zeitgenossen werden zusammen mit Delfter Keramik, Delfter Teppichen, Archivmaterial und Selbstzeugnissen präsentiert.

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